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1. Meister Bindewald als Bürger - S. 85

1912 - Dresden : Köhler
85 4. Magazingenossenschaften werden errichtet zur Beschaf- fung gemeinsamer Verkaufs- und Lagerräume für die innerhalb der Einzel- werkstätten hergestellten waren. Aufgaben: a) Die Verfassung der deutschen Gerichte, d) Zu- ständigkeit der Gerichte beim Strafverfahren und beim Zivilverfahren, c) wie wird das Mahnverfahren richtig ausgeführt? d) wie die Zwangs- vollstreckung? e) Die Wahl der Beisitzer eines Gewerbegerichts, t) l. welche Innungen, 2. welche gewerbliche Genossenschaften bestehen in deiner Ge- meinde? g) welche Aufgaben erfüllen sie? h) Die Tätigkeit der Ge- werbekammer. y. stuf der Wanderschaft. „wem Gott will rechte Gunst erweisen. Den schickt er in die weite Welt." Nachdem auch Gskar die Gesellenprüfung mit gutem Erfolg bestanden hatte, verließen beide ihre Meister und Meisterinnen. Wilhelm konnte vor innerer Bewegung wenig sagen, was dankte er aber alles dem Manne! Auch Gskar kam und nahm ebenfalls Abschied von Kalkes. Oie Meisterin steckte jedem ein kleines Tannen- reis an den Hut. „vergeht uns nicht. Glück auf die Reise. Grüßt Vater und Mutter!" Es war ein frohes wiedersehen, als Wil- helm und Gskar zu Hause eintrafen. Acht Tage hatten verschiedene Handwerker allerhand Be- stellungen für Bindewalds Löhne zu besorgen: zwei richtige „Ber- liner", genau so praktisch, wie sie der Vater getragen hatte, das zweite paar Stiefel, Schuhe usw. Mutter suchte die besten Stücke aus dem Wäscheschatze. Vater brachte zwei lederne Geldtäschchen an Riemen, um den hals zu tragen. In jedes steckte er einige Goldstücke, wie hatte er sich auf diesen Augenblick gefreut! „Ihr sollt nun nach fleißiger Lehrzeit als Iung-Gefellen euer Vaterland durchwandern, sollt es kennen und lieben lernen, wie mirs beschieden war. Kreilich hatte ich kein Goldstück, aber es ist auch so gegangen! Zu meiner Kreude sehe ich jetzt Studenten, Gymnasiasten u. a. Schüler wieder zu Kuß reisen. So sollt auch Ihr Euer liebes Schlesierland wandernd kennen lernen. Tun die Küße gar zu weh, so fahrt ein Stück, habt Ihr die Reisepässe, die Eisenbahnkarte und die andere Rarte mit Berg und Tal da- rauf? Auch das Nähzeug, die Tropfen, das Pflaster, Bindfaden, Nnäpfe, das Waschzeug?" — Er sah nach allem, war er doch Soldat und vordem ein Wanderbursche gewesen.

2. Meister Bindewald als Bürger - S. 100

1912 - Dresden : Köhler
100 gelernt?" — Da sah Wilhelm den Armen an, ja er war es, es war kein Zweifel — „Robert!" Line lange pause. — „Komm mit!" „Wohin?" „Nach Nürnberg." „Ich so----------------- mit Luch?"---------- Wilhelms Augen wurden feucht — er hörte eine leise Stimme im herzen: „wer zwei Röcke hat, gebe dem einen, der keinen hat." Lr schnallte den Berliner ab, zog die andere Zacke heraus und reichte sie ihm. „Vielleicht paßt sie dir?" Wahrscheinlich hätte die Mutter gescholten, hätte sie gesehen, daß Gskar ein Hemd gab, weil Roberts Hemd zu schmutzig, zu zerrissen — zu sehr voll Ungeziefer war. Der Arme wusch sich lange und gründlich mit Seife am Bache, ehe er das reine Hemd anzog. — „Lr ist auch Tischler", sagte Wilhelm, wie um sich zu ent- schuldigen. „Lr ist ein Landsmann", meinte Oskar. „Lr ist ein Mensch", entschied der Bäcker, indem er sagte: „Die Sohlen sind schon dünn, aber sieh zu, ob du reinkommst." Robert war es wie im Traum, als er jetzt mit ordentlichen Stiefeln, in einer ganzen Zacke, wie er sie seit Zähren nicht gehabt,- ach was war das alles gegen das Schönste — mit gutenmen- schen dahinschritt. Mit einem Male schien ihm der Boden unter den Zützen zu schwinden,- hinter der Waldecke stand mit Seitengewehr und Karabiner am Lederriemen — der Gendarm. Sein Auge funkelte. Zm stillen wiederholte er sich den Steck- brief: schwarzes haar und schwarzer Schnurrbart, ganz zerlumpt, grüner Rock, zerrissene Stiefel------unter den vieren, die grüßend vorüberzogen, war der Gesuchte nicht! Sie schritten weiter.-------- „Du siehst so blaß aus, Robert —" „Laßt nur, das gibt sich bald, nur weiter, weiter." — Bald ward die Grenze überschritten. Über Hof ging die Wanderschaft, übers tannengrüne Zichtelgebirge, über Vagreuth in die malerische fränkische Schweiz. Bei Erlangen fing aber ein Landregen an. Da zogen sie doch vor, mit der Bahn nach Nürnberg zu fahren.

3. Meister Bindewald als Bürger - S. 123

1912 - Dresden : Köhler
123 in der einst ein Nürnberger Meister so wunderschön gesungen, daß kein Geringerer als Goethe ihn gepriesen hat: Gin' Lichkranz ewig jung belaubt, Den setzt die Nachwelt ihm aufs Haupt In Jroschpfuhl all das Volk verbannt, Vas seinen Meister je verkannt. Als die Lonne längere Schatten warf, da tanzten, taumelten die Gesellen — dabei kamen kleine Sticheleien vor, die Ruhe und Gelassenheit führten nicht mehr das Steuer, Wüste Lchimpfreden stogen hinüber und herüber. Vergebens suchten die Vorstände, Frieden zu stiften, bald fing ein wütendes Raufen an, Freunde griffen helfend zu, sie hieben mit Spazierstöcken zu, Stühle zerbrachen im Tumult. Der händeringende Wirt war froh, als ein paar riesige Gendarmerie-Wachtmeister erschienen. Was für ein Bild beschien der aufgehende Mond! Bader legte Linden um blutende Röpfe und Zäuste.---------- „Diese jungen, prächtigen Männer, im Grunde so gut, wie traurig sehen sie nun aus! Da liegen sie in ihrem beschmutzten, zerrissenen Sonntagsstaat mit der unendlichen Übelkeit in Magen und Ropf. Und der ganze Wochenlohn ist hin!" Wilhelm war es, der es sagte. Uber der nun schon wieder be- ruhigte Wirt meinte: „So Han mir hoit, mir veutsch'n, mir müass'n unsa Bier hob'n, und d'mannsbilder (— Mannaleut) müass'n raffa. vö andern Burscha machen's ja grod so!" Oa donnerte Wilhelm los: „Schämen Sie sich, Sie sind —" „Ruhe", rief ein Wachtmeister, „Sie scheinen der Anstifter zu sein". Oer Wirt nickte geflissentlich----- Plötzlich fühlte sich Wilhelm am Arme gepackt, mit fortgerissen, zum Laufen gezwungen, so daß der wohlbeleibte Wachtmeister bald die Verfolgung aufgeben nutzte. Robert war es, der auch mit nüchtern geblieben war. „Ich sah die Gefahr, wer weitz, ob du nicht viel Lauferei, Termine, k)aft und Rosten gehabt hättest. Unser Vauerlauf spart dem Amts- richter die Bemühung, dich freizusprechen, wenn er dich trotz der zweifelhaften Zeugen für unschuldig erklärt hätte."

4. Meister Bindewald als Bürger - S. 124

1912 - Dresden : Köhler
124 flm Montag sah es in den Tischlerwerkstätten böse aus. Mehrere Gesellen „machten blau", andere wankten blaß und müde einher. Eine Anzahl kleiner Unfälle kam vor,- gar manches gute Brett ward verdorben, was sagt die Statistik der Berufsgenossen- schaften? Oie meisten Unfälle ereignen sich am Montag. — flm nächsten Donnerstag war Vereinsabend im Garten des „Gelben Hahns". „werte Mitglieder", redete Wilhelm seine Nollegen an, von denen einige noch Binden trugen, „es war kein schöner Ausflug! wir könnten mehr Nutzen von unsern Sonntagen haben, wenn wir sie zu Ausflügen verwendeten und die schönsten Punkte der Umgegend aufsuchten". „Oer Schlesier hat recht", hieß es. Sie fanden einen jungen Lehrer von der Gewerbeschule, der Soldat gewesen war und ein herz fürs wandern hatte. Er führte die jungen Männer nach allen geschichtlich merkwürdigen Orten und allen schönen Punkten des umliegenden Zrankenlandes. Er brachte ihnen auch Lust am Sport bei. Als ehemaliger Soldat verstand er sich gut auf das Kcnctenleien1) und war daher befähigt, die jungen Leute in diese Uunst einzuführen. Allerhand Gefechtslagen wurden ausgedacht. Er hatte bald eine stattliche Zahl junger, frischer Leute um sich gesammelt, mit denen er Entfernungen schätzte. Er begann erst auf dem Schießplatz mit der Metzkette. Dann ging es hinunter an den Zlutz, dann in die Ebene, später bergauf, bergab, endlich über das Tal und über die Anhöhe. Auch Geländespiele trieben sie. Großes Vergnügen bereitete es ihnen, wenn sie schon Sonntag nachts aufbrachen und den ganzen folgenden Tag wanderten und sich dabei das Zrühstück und das Mittagsmahl wie beim Militär selbst bereiteten. Einmal schwammen sie im Teich. Obwohl sich alle körperlich ausarbeiten mutzten, waren ihre Gestalten zum Teil verkümmert im vergleich mit dem harmonischen Körperbau des Lehrers, der ein fleißiger Turner war. Ein paar erklärende Worte, daß Turnen die Brust weite, herz und Lungen beeinflusse, genügten, und statt 1) „wie lerne ich eine Rarte lesen und wie orientiere ich mich nach derselben im Gelände?" Erläutert durch Beispiele an der Hand der Ge- neralstabskarte für das Deutsche Reich von Meißner, Oberst z. D.. Dritte erweiterte Auflage. Verlag von E. Heinrich in Dresden und Leipzig.

5. Meister Bindewald als Bürger - S. 193

1912 - Dresden : Köhler
193 < Geschäft, als es bei der Ausschreibung für die Möbel des neuen Standesamtes den Zuschlag erhielt. Wilhelms sicheres Stilgefühl hatte den Raum so würdig und schön ausgestattet, daß er allgemeine Anerkennung und Bewunderung fand,- kein Wunder, daß die Zahl der Bestellungen und der Runden größer wurden! — Oskar war seinem Zuge zum Großbetriebe gefolgt und war bald Werkmeister in einer Werkzeugmaschinenfabrik geworden. Verständnisvoll erfaßte er die Gedanken und wünsche der Fabri- kanten, die Bestellungen machten, und setzte sie durch veränderte Anordnung der Maschinenteile in Wirklichkeit um. Oer Direktor der Fabrik erkannte schon nach Jahresfrist, was man an dem jungen Werkmeister Lindewald hatte. Oer kluge Mann kargte nicht mit klingender Anerkennung. Trotz all der Erfolge blieben die jungen Männer bescheiden. Sie liefen der Ehre nicht nach, darum folgte sie ihnen. Ihre Einfach- heit schützte sie vor Verfolgungen des Neides. Sie ließen sich, in dankbarer Erinnerung an so manche Förderung in der schönen Jugendzeit, zu den jüngeren Lerufsgenossen im Gesellenverein und Lehrlingsheim herab. Manche Aufklärung, mancher Rat für die Weiterbildung, für die Wanderschaft, wurde erteilt, mancher aufkeimende Streit verhindert. Zuweilen gaben sie auch Bilder aus der Fremde und erzählten von ihren eigenen Erfahrungen. Bei solch einer Gelegenheit war es, wo ich Wilhelm Bindewald zum letzten Male sah. vor ihm saß schweigend eine Schar junger Leute, die sich im Lehrlingsheim zusammengefunden hatten, um einem seiner Vorträge beizuwohnen. Obwohl er schon lange gesprochen hatte, herrschte doch noch die strengste Aufmerksamkeit und an den Mienen der Zuhörer sah man, daß die Worte des Mannes, der mit bewegtem Herzen sprach, auf die jugendlichen Gemüter wirkten. „Zn die Fremde müßt Ihr ziehen," schloß er seine Ansprache, „nur von der Fremde aus müßt Ihr Euer Vaterland betrachten. Dann erst werdet Ihr schätzen, wie weit Deutschland auf allen Gebieten andern voraus ist und werdet mit freudigem Stolze Leib und Seele in den Dienst des Vaterlandes stellen." Die Meisterprüfung. Oie Meisterprüfung wird vor der Prüfungskommission abgelegt, die von der höheren Verwaltungsbehörde errichtet wird. Oie Meister Bindewald als Bürger. Gewerbl. Uusg. f. Preußen. 13 «
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